Pädagogisches Konzept Krippe

Die Betreuungsbedürfnisse der Familien haben sich seit dem 20. Jahrhundert stark verändert.

Um Eltern, und besonders Müttern, den beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern, wurde 2003 in unserem Kindergarten eine Kinderkrippe eingerichtet. Damit hat die Stadt Sulzbach-Rosenberg die gesetzliche Entwicklung vorweggenommen. Denn seit dem 1. August 2013 haben Eltern für ihre Kinder, die nach dem 31. Juli 2012 geboren sind, einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz oder die Betreuung durch eine Tagesmutter. Für die Kinderkrippe haben wir ein Konzept erarbeitet, das wir Ihnen hier im Überblick vorstellen möchten. Das ausführliche schriftliche Konzept können Sie gerne bei einem Besuch in unserem Kindergarten einsehen.

Rahmenbedingungen

Trägerschaft

Träger der Kindertagesstätte „An der Point“, und damit der Kinderkrippe, ist die Stadt Sulzbach-Rosenberg, vertreten durch Herrn 1. Bürgermeister Michael Göth. Der zuständige Sachbearbeiter der Stadtverwaltung ist Herr Martin Renner.

Einrichtung

Der Gruppenraum wurde speziell für die Altersgruppe der 0 – 3 jährigen ausgestattet, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden. Dazu zählt, neben einer kleinkindgerechten Ausstattung mit entsprechenden Möbeln und Spielmöglichkeiten, besonders der videoüberwachte Schlafraum und der Wickelraum in unmittelbarer Nähe des Gruppenraumes. Im Bewegungsraum gibt es viel Platz zum Toben und Spielen. Gezielte Angebote zur Bewegungsförderung wie etwa eine Boulderwand für erste Kletterübungen oder ein Holzhaus mit Bällebad werden gerne und viel genutzt. Ein Teil des bestehenden Gartenbereichs wurde speziell für die Kinderkrippe abgetrennt, um den Kleinkindern ein altersgemäßes, sicheres Spielen in der Natur zu ermöglichen. Eine ausführliche Beschreibung des Gruppenraums finden Sie hier, aussagekräftige Bilder von unserem räumlichen Angebot finden Sie hier.

Das Personal

In der Kinderkrippe arbeiten eine Erzieherin und eine pädagogische Fachkraft, die speziell für die Altersgruppe 0 – 3 Jahre zur Krippenpädagogin weitergebildet wurde. Zusätzlich steht eine Kinderpflegerin in Teilzeit zur Verfügung. Das Personal wurde von einer Kinderkrankenschwester in hygienischen und pflegerischen Tätigkeiten unterrichtet, Kurse für „Erste Hilfe am Kind – Sofortmaßnahmen“ werden regelmäßig besucht.

Entwicklungs- und Bildungsziele

Wie lernt das Kind?

In der frühen Kindheit lernt ein Kind nicht bewusst. Deshalb möchten wir dem Kind zwar ein pädagogisches Lernumfeld bieten, es aber nicht mit Reizen überfluten. Wir wählen die Spielutensilien altersansprechend aus, achten dabei besonders auf die Sicherheit, und ordnen sie überschaubar und übersichtlich an. Das Wichtigste ist für uns, den Kindern viele Liebe und Geborgenheit zu schenken, denn die persönliche Zuwendung ist die beste Voraussetzung dafür, dass ein Kind bereits Gelerntes mit Neuem gut verbinden kann.

Freispielzeit - Lernen durch Spiel

Im Spiel erkundet das Kind die Welt. Es probiert aus, entdeckt, was es aus eigener Kraft bewerkstelligen kann, sammelt aus seiner Umwelt Eindrücke und verarbeitet sie subjektiv. Deshalb ist das Spiel Voraussetzung für die kindliche Entwicklung. Von den ersten Lebensmonaten bis zur Mitte des zweiten Lebensjahres geben wir dem Kind die unterschiedlichsten Spielzeuge und Materialien mit denen es Erfahrungen sammeln und einsetzen kann. Bei den Zwei- bis Dreijährigen kommt das Zusammenspiel in der Gruppe dazu. Es lernt dadurch zu kooperieren und seine Grenzen auszutesten.

Spracherziehung

Im ersten Lebensjahr beherrscht das Kind die Sprache als solche noch nicht, aber die vorsprachliche Phase ist entscheidend dafür, dass es die Sprache erlernt. In der Kommunikation zwischen Erzieherin und Kind gibt es verschiedene Möglichkeiten die sprachliche Entwicklung des Kindes zu fördern, z.B. die Handlung des Kindes sprachlich zu kommentieren oder die Äußerungen des Kindes aufzugreifen und damit seine Mitteilungsfreude zu unterstützen. Mit Spielen wie Singkreisen, Kniereitern oder Fingerspielen werden neue Wörter und Begriffe kennengelernt, und die Fähigkeit zur sprachlichen Kontaktaufnahme gefördert.

Persönlichkeit und Sozialerziehung

Uns ist es wichtig, jedem Kind einen Rahmen zu geben, in dem es sich sicher und geborgen fühlt und mit seinem Verhalten experimentieren kann. Durch den Besuch in der Kinderkrippe kann es Erfahrungen außerhalb der Familie machen und sich auf neue Bezugspersonen einlassen. Es lernt, mit gleichaltrigen Kindern umzugehen, Freundschaften zu schließen, mit Frustrationen umzugehen und sich so in eine Gruppe einzufügen. Dadurch wird auch der Einsteig in den späteren Kindergartenalltag erleichtert.

Sortieren, Ordnen, Vergleichen

Alle Tätigkeiten, die die Sinnesorgane des Kindes ansprechen, bieten ihm die Möglichkeit Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Dingen festzustellen, sie zu sortieren und zu ordnen. Dadurch wird das Ordnen der Informationen aus der Umwelt erleichtert.

Musikalische Erziehung

Auch für jüngere Kinder sind Singen und Bewegung nach Musik eine Möglichkeit, seinen Gefühlen und Stimmungen Ausdruck zu verleihen. In den ersten Lebensmonaten reagiert das Kind auf Laute mit verbalen und nonverbalen Äußerungen. Im zweiten Lebensjahr versucht es z.B. den Tonfall der Erwachsenen nachzuahmen und körperliche Bewegungen an Melodien anzupassen. Im dritten Lebensjahr schließlich lernt es der Musik zuzuhören, mit andern Kindern zu singen und zu tanzen. Durch das Erlernen von Texten, Takten und Melodien wird auch die kognitive Entwicklung des Kindes, d.h. Fähigkeit sich Wissen anzueignen, gefördert.

Grobmotorik (Kriechen und Werfen)

Bereits in der frühen Kindheit werden die Grundlagen für die gesamte motorische Entwicklung gelegt. Grundlegenden Bewegungsfertigkeiten und die Körperbeherrschung bilden sich aus. Kriechen, Klettern, Werfen und Fangen sind die Bewegungsformen, die die Kindern in unserem Turnraum spielerisch lernen und üben können. Die gekreuzte Koordination von Armen und Beinen beim Kriechen ist für die motorische und geistige Entwicklung von besonderer Bedeutung. Beim Werfen wird die das Zusammenspiel zwischen dem Sehen und der motorischen Umsetzung einer auf ein Ziel gerichteten Bewegung geübt.

Kreativitätserziehung

Kritzeln, Malen und Formen als Ausdruck des schöpferischen Gestalten beginnt bereits in der frühesten Kindheit. Damit drücken Kinder ihr individuelles Verhältnis zu der sie umgebenden Umwelt aus und entfalten Kreativität und Phantasie im Umgang mit ihr. Anfänglich genießen sie es, mit Stiften Spuren entstehen zu lassen, bis daraus mit der Zeit die planvolle Abbildung einer Idee oder eines Gegenstandes entsteht. Mit verformbarem Material wie Knete oder Sand spielen bereits Kleinkinder, aber aus dieser Masse dann ein absichtsvolles Gebilde entstehen zu lassen, gelingt meist erst gegen Ende des zweiten Lebensjahres.

Krippenspezifische Inhalte

Sauberkeitserziehung

Die meisten Kinder zeigen zwischen 18 und 30 Monaten durch entsprechende Initiativen, dass mit der Sauberkeitserziehung begonnen werden kann. Diese kann sich oft erstaunlich verkürzen, wenn sich die Kleinen von den Großen abschauen können, wie es geht.

Hygiene und Pflege

Um Allergien und Infektionskrankheiten zu vermeiden, bringen die Kinder ihre eigene Wechselwäsche mit. Wickeltische werden nach jeder Benutzung desinfizierend gereinigt, die Wickeleimer täglich geleert und wöchentlich desinfiziert. Beim Wickeln trägt das Personal Einmalhandschuhe, abschließend wird ein Händedesinfektionsmittel verwendet. Im Gruppenraum besitzt jedes Kind seinen eigenen Trinkbecher. Der Gruppenraum und das Inventar werden täglich gereinigt, Spielmaterial wird regelmäßig geseäubert oder gewaschen.

Ernährung

Die Brotzeit bringen die Kinder von zuhause mit. Diese sollte gesund und ausgewogen sein. Mitgebrachtes Essen kann auch in der Mikrowelle erwärmt werden. Für die Flaschennahrung von Säuglingen steht ein Wasserkocher bereit.

Eingewöhnungsphase

Durch eine schrittweise, individuelle Eingewöhnung wollen wir dem Kind und seinen Eltern ermöglichen, ein Vertrauensverhältnis zu uns aufzubauen. Gewöhnlich besuchen uns die Kinder in den ersten Tagen gemeinsam mit einem Elternteil, später für eine Stunde allein, bis schließlich der Zeitraum ausgeweitet wird, bis das Kind sich sicher fühlt. Die Eingewöhnungsphase beträgt in der Regel 10 Tage, kann aber auch länger oder kürzer ausfallen. Die Eltern können einen Reflexionsbogen über die Eingewöhnungsphase ausfüllen und persönliche Eindrücke, Wünsche oder Anregungen für die Betreuung ihres Kindes niederschreiben.

Übergang von der Kinderkrippe zum Kindergarten

Bereits einige Wochen vor dem geplanten Wechsel in die Kindergartengruppe darf das Kind mit seiner Erzieherin die neue Gruppe besuchen. Es lernt die neue Umgebung, die Spielkameraden und das pädagogische Fachpersonal kennen. Umgekehrt besucht das Personal des Kindergartens die Kinderkrippe und nimmt mit dem Kind dort Kontakt auf. So kann das Vertrauen langsam wachsen. Durch diese Schritte wird der Übergang für das Kind wesentlich erleichtert, denn weder das Haus noch die Betreuer sind dem Kind fremd.

Elternarbeit

Elternabende

Die Elternabende der Kinderkrippe finden gemeinsam mit denen des Kindergarten statt. Dabei werden Referenten zu unterschiedlichen Themen eingeladen.

Elterngespräch

Für das Elterngespräch gibt es zwei Formen, das pädagogische Elterngespräch und das Tür- und Angelgespräch. Das pädagogische Elterngespräch findet mindestens einmal im Jahr statt und wird nach Situation und Notwendigkeit mit Ihnen vereinbart. Hier werden gegenseitige wünsche und Erwartungen formuliert, Probleme angesprochen und Lösungen gefunden. Auch ein Entwicklungsbericht über ihr Kind seitens der Einrichtung wird Ihnen an die Hand gegeben. Tür- und Angelgespräche entwickeln sich spontan beim Holen und Bringen und sind für einen Informationsaustausch sehr wichtig.

Elternbriefe

Mit Elternbriefen und unserer Infowand im Eingangsbereich geben wir Ihnen Termine und andere wichtige Informationen bekannt. Eine Elternumfrage findet einmal im Jahr statt.

Elternvertretung

In unserer KiTa gibt es einen Elternbeirat, der einmal im Jahr gewählt wird. Hier können sich auch die Eltern der Krippenkinder einbringen.

Dokumentation

Um wichtige Schritte der Entwicklung Ihres Kindes zu dokumentieren führen wir für jedes Kind eine Entwicklungstabelle und führen einen Entwicklungsbericht. Diese Dokumente besprechen wir mit Ihnen mindestens einmal jährlich bei einem Elterngespräch oder, wenn wir glauben, dass Ihr Kind unterstützende Angebote braucht.

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